Jürgen Baumann

deutscher Politiker und Jurist; Justizsenator in Berlin 1976-1978; Prof. in Tübingen 1959-1988; Veröffentl. u. a.: "Strafrecht im Umbruch", "Strafrechtsreformgesetz"

* 22. Juni 1922 Essen

† 26. November 2003 Tübingen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 25/1987

vom 8. Juni 1987

Wirken

Jürgen Baumann, ev., wurde am 22. Juni 1922 in Essen als Sohn des Kaufmanns Dr. Wilhelm B. geboren. Er besuchte das Pädagogium Züllichau bis zum Abitur im Jahre 1940, leistete 1940-45 Kriegsdienst, studierte nach dem Krieg (1946-49) an der Universität Münster in Westfalen Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft und promovierte 1950 mit der Dissertation "Die Narkoanalyse" zum Dr.jur. 1955 hat er sich habilitiert.

B. war ab 1951 Assistent und von 1955-59 Privatdozent an der Universität Münster, seit 1953 außerdem als Rechtsanwalt tätig. 1959 erhielt er einen Ruf als Ordinarius an die Universität Tübingen und lehrte seitdem Materielles Strafrecht und Strafprozeßrecht.

Der Ausbruch vier gefährlicher Terroristinnen in Berlin in der Nacht zum 7. Juli 1976 (Inge Viett, Monika Berberich, Gabriele Rollnick und Juliane Plambeck) rief in dieser Zeit einen politischen Skandal hervor. Die Sicherungseinrichtungen des Frauengefängnisses Lehrter Straße erwiesen sich als unzureichend, auch sonst wurden die Haftbedingungen offensichtlich lax gehandhabt. Nach Durchführung erster Ermittlungen entschloß sich Bürgermeister und Justizsenator ...